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Fünf-Türme Wanderung zwischen Oppenheim und Nierstein
Die Wanderung verbindet den Uhrturm, den Ruprechsturm und den Trutzturm in Oppenheim, mit dem Schlossturm und dem Wartturm in Nierstein. Auch sonst gibt es viel zu entdecken: eine prächtige gotische Kirche, eine Burgruine, schöne Plätze, eine Bergkirche und noch viel mehr…
Umweltbewusst startet unsere Wanderung am Bahnhof Oppenheim und endet am Bahnhof Nierstein. Die komplette Wegeführung könnt Ihr am Ende des Blogs abrufen und auf Eure Mobilgeräte laden.
In Oppenheim angekommen, steigen wir stadtseitig aus und laufen wir einige Meter die Bahnhofstraße nach Nordwesten Richtung Fischergasse. Die Fischergasse verläuft leicht links und wird zur Turmstraße.
Rechts sehen wir den Uhrturm. Mit dem Uhrturm wird die historische Bedeutung der alten Reichsstadt dokumentiert. Er wurde 1843/44 auf den Überresten eines früheren Wehrturms der mittelalterlichen Stadtbefestigung errichtet. Einst als Zollturm erbaut, wird er heute als Aussichtsturm gerne besucht. Von oben genießt man einen wunderschönen Blick auf die Region. Der Turm beherbergt die noch funktionierende Turmuhr mit einem sehr seltenen mechanischen Uhrwerk (aus dem Jahre 1907) und Glockenschlag.
Wir folgen den Weg am Zollpfortenkeller vorbei. Im Mittelalter diente er sicherlich zur Unterbringung von Waren, später, wie viele Keller in Oppenheim auch, zur Lagerung von Wein. Heute ist er das Domizil des „Vereins der Uhrturmfreunde zu Oppenheim".
Geradeaus wird die Straße langsam steiler. Wir sind jetzt in der Mainzer Straße angekommen. Sehr schöne und gut renovierte Altbauten säumen den Weg. Seht Ihr die viele Krötenfiguren unterwegs? Die Kröten sind ein Wahrzeichen der Stadt Oppenheim. Besonders sehenswert ist der „neue" Krötenbrunnen in Höhe der Mainzer Straße 20. Alle Figuren sind beweglich. Dieser Brunnen ist nicht zu verwechseln mit der Weinlage „Krötenbrunnen" auf dem Rheinterrassenweg hoch über der Stadt.
Wir biegen jetzt nach rechts ab in die Krämerstraße, im Mittelalter wohl die „Handelsmeile". Rechts seht ihr gleich das „Haus Gillot". Das ehemalige Hugenottenhof verbirgt einige Überraschungen. Die tonnengewölbte Kelleranlage erstreckt sich über mehrere Ebenen. Heute wird es als Gastronomiebetrieb genutzt.
Das Haus in der Krämerstraße 7 ist das Geburtshaus von Paul Wallot, dem Erbauer des Reichstages in Berlin. Im Keller des Hauses verbergen sich die Fundamente eines mittelalterlichen Wohnturmes. In einem speziellen Raum des Kellers kann sogar geheiratet werden. Er ist einer der 12 Außenstellen des Standesamtes. Seit vielen Jahren wird außerdem im Theaterkeller „Dinner for One uff Rhoihessisch gespielt. Das Haus ist heute ein Restaurant, in dem die Familie Völker Ihre Gäste verwöhnt.
Weiter geht's…Wir sind nun am Oppenheimer Marktplatzt angekommen. Solltet ihr kein Imbiss mitgenommen haben, empfiehlt sich zur Stärkung der Besuch einer der zahlreichen Gastronomiebetriebe rund um den Marktplatz.
In der Merianstraße 2 findet Ihr das Tourismusbüro der Stadt. Karten für eine Stadtbesichtigung oder für einen Führung durch das einmalige Kellerlabyrinth können dort erworben bzw. reserviert werden. Das Oppenheimer Kellerlabyrinth das auch als „Stadt unter der Stadt" bekannt ist, verbindet Gänge, Treppen und Keller auf mehreren Kilometern. Ca. 600 Meter können in zwei Rundgängen erkundet werden. Die ausgedehnten Anlagen waren nicht nur Weinkeller, wie sie aus jedem anderen Weinort bekannt sind, sondern auch Lagerräume für andere Güter.
Gerade vor uns steht die prächtige Katharinenkirche. Sie gilt als eine der bedeutendsten gotischen Kirchen am Rhein zwischen Straßburg und Köln. Die Kirche kann aktuell nur zwischen 15 und 17 Uhr frei erkundet werden. Ich empfehle Euch bei einem späteren Besuch eine Kirchenführung im Tourismusbüro der Stadt zu buchen. Hinter der Kirche befindet sich die Michaelskapelle. Sie ist eine ehemalige Friedhofskapelle. Im Erdgeschoss steht das Beinhaus. Es gilt als eines der größten und besterhaltenen Beinhäuser Deutschlands und beherbergt Knochenfunde des früheren „Kirchhofs", dessen Begräbnisstätte seinerzeit den Himmel garantierte. Etwas gespenstisch ist diese Knochensammlung schon.
Wir laufen entlang der Kirchenmauer bis zum Geschlechterbrunnen. Er wird auch Ritterbrunnen genannt. Der Renaissance-Ziehbrunnen wurde 1556 errichtet. Ihn schmücken noch die drei Wappen der Adelsfamilien Gemminger, Frankensteiner und Dalberger, - die im unmittelbaren Umfeld der Burg Landskron wohnten.
Weiter geht's. Wir folgen die Dalberger Straße bis zum Ruprechsturm. Er ist der zweite Turm unserer Wanderung. Von den 16 Türmen, die einst die Oppenheimer Stadtmauer schützten, sind nur noch wenige erhalten. Der Ruprechtsturm oder Schneiderturm, wie er früher hieß, erinnert an König Ruprecht, der im Jahr 1410 in der Burg Landskrone starb. Der Turm wurde im Jahre 1689 zerstört und 1903 wiedererrichtet. Man benutzte dabei das gleiche Steinmaterial wie beim Amtsgericht Oppenheim. Bis in die Sechzigerjahre wurde er für viele Besucher der Stadt als Aussichtsturm genutzt. Der Turm wurde vor kurzem grundsaniert. Im Rahmen von Gästeführungen wird es bald wieder möglich sein den Turm zu besichtigen und die schöne Aussicht von der Ausgangsplattform aus zu genießen.
Nach wenigen Metern biegen wir links, das Waldstück hoch und folgen der Mauer der Burg Landskron. Oben angekommen werfen wir ein Blick in die Burg und genießen die schöne Aussicht auf die Stadt und die Katharinenkirche. Die Burg wurde Anfang des 13. Jahrhunderts erbaut. Sie brannte lichterloh 1621 während des Dreißigjährigen Krieges. Das Tourismusbüro der Stadt Oppenheim bietet regelmäßig Führungen durch die Burgruine.
Wir verlassen nun die Burg und folgen dem Weg Richtung Weinberge. Nach ca. 300 Metern biegen wir nach rechts und folgen dem Weinberg und später dem alten Turnacker der Stadt. Nach 200 Metern biegt die Straße nach links entlang des alten Steinbruchs. Wir folgen die Betontraße bis zum Trutzturm, den dritten Turm unsere Wanderung. Zeit für eine kleine Pause, um die schöne Aussicht zu genießen.
Der Trutzturm ist der weniger bekannte der drei Türme in Nierstein. Bei der Drei-Türme-Wanderung am 1. Mai wird er nicht so oft besucht, obwohl die Aussicht von oben einmalig ist. Aus Freude darüber, dass seine Frau ihm eine Tochter schenkte, baute der Niersteiner Weingutsbesitzer Heinz Seip 1964 das prächtige Weinbergshäuschen auf seinem Weinberg. "Den Namen Trutzturm gaben dem Gebäude die Niersteiner Winzer, da Heinz Seip damals eine Rebsorte in seinem dazugehörigen 1 ha großen Weinberg anlegte, die nicht zugelassen war. Weil die Rebanlage aus Trotz gegenüber der Weinbaubehörde angepflanzt war, nannten sie ihn den Trutzturm." Quelle: www.trutzturm.de/geschichte.
Nachdem der Trutzturm länger leer stand und Opfer von Vandalismus wurde, renovierten ihn 2001 die Funkamateure des Ortsvereins Nierstein-Oppenheim. Er wird als Clubheim genutzt. Die Lage hoch über den Weinbergen ist dafür prädestiniert.
Wir folgen nun den Weg runter entlang den Weinbergen und Pferdekoppeln.
Unten angekommen überqueren wir den Radweg Valtinche und sehen rechts die kleine Parkanlage „Kanzlereck". Sie ist benannt nach Konrad Adenauer, der bei seinem Besuch 1957 die Strecke befuhr.
Wir gehen weiter geradeaus bis wir an der B420 angekommen sind. Diese überqueren wir und laufen vorsichtig auf dem Trampelpfad links vom Supermarkt. Nach wenigen Metern folgen wir dem asphaltierten Weg rechts und dann wieder links. Nach ca. 400 Metern geht es den Hügel rechts runter. Von hier hat man einen sehr schönen Blick auf unsere weitere Route: links den Schlossturm Schwabsburg und rechts Nierstein mit dem Wartturm oben auf dem Roten Hang.
Der Weg führt auch hier entlang von Pferdekoppeln und sehr schönen gepflegten Gärten. Am Flügelsbach angekommen folgen wir ihn links bis wir nach am Weedplatz in Schwabsburg angekommen sind. Der Flügelsbach ist ein ca. 11 km langer Nebenbach des Rheines. Er entspringt bei Zornheim, schlängelt sich durch Rheinhessen und mündet in Nierstein in den Rhein.
Zeit für eine kleine Pause im Schatten der Sommerlinden auf dem Weedplatz. Der schöne Platz im Herzen der Gemeinde ist der Treffpunkt für Jung und Alt.
Wir setzen unsere Wanderung in der Kirchstraße fort und laufen bis zur Kirche, Ecke Hauptstraße. Die Evangelische Kirche von Schwabsburg wurde 1892 im neugotischen Stil errichtet. Sie ist neben dem Schlossturm das Wahrzeichen des Ortes. Ganz besonders sind der Turm und das Dach mit drei markanten Zwischengiebeln. Diese sind eine Besonderheit in Rheinhessen.
Gegenüber der Kirche befindet sich ein geschützter Gehweg, den wir rechts folgen. Er wird dann zur Schlossstraße. Bei der nächsten Möglichkeit biegen wir links in den Burgweg ein. Noch ein paar Stufen rechts und schon sind wir an dem vierten Turm unserer Wanderung angekommen: der Schwabsburger Schlossturm. Nur noch der untere Teil des Schlossturmes und ein Teil der Ringmauer sind von der mächtigen Burganlage aus der Stauferzeit geblieben. Die Schwabsburg wurde um 1210 zum Schutz des staufischen Reichsguts um Nierstein und Oppenheim erbaut und 1620 fast vollständig durch die Spanier zerstört. Der Schlossturm hat heute eine Höhe von 23 Metern und war früher wesentlich höher. Der damalige Eingang war auf einer Höhe von 11 Meter platziert. Den heutigen Eingang gibt es erst seit etwa hundert Jahren. Im Jahre 1963 versah man den Bergfried mit einer Wendeltreppe. Die Schwabsburg konnte durch optische Signale mit der Burg in Oppenheim in Verbindung treten und sollte die Verbindung zwischen Oppenheim/Nierstein und dem Ingelheimer Grund sichern. Sie wurde aus dem im 13. Jh. für den Burgenbau typischen Buckelquadermauerwerk gebaut. (Quelle: Wilhelm Georg Zimmermann - Chronik zum 750 Jubiläum der Ortsgemeinde)
Der Schwabsburger Schlossturm ist die erste Etappe der jährlich stattfindenden Drei-Türme-Wanderung am 1. Mai.
Wir verlassen jetzt die Schlossturmanlage. Der Weg führt nun durch die Schwabsburger Weinberge bis zum Aussichtspunkt „Sänger Eiche". Auch wenn es jetzt für eine weitere Pause vielleicht noch zu früh ist, sollten wir uns die Zeit nehmen die herrliche Aussicht auf Schwabsburg und die Weinberge genießen. Sieht Ihr im Horizont den Trutzturm? Diese wunderschöne Landschaft sind wir vorhin gegangen.
Wir biegen jetzt rechts ab und folgen dem Weg bis zur Rote-Hang-Hütte. Auf der linken Seite können wir immer wieder die rote Erde vom Roten Hang sehen. Seit Kurzem lädt an der Rote-Hang Hütte ein „Waldsofa" ein, Platz zu nehmen und die Ruhe und die grandiose Aussicht auf Nierstein mit der katholischen St.-Kilians Kirche links und die Evangelische St.-Martinskirche rechts zu genießen.
Weiter geht es. Der Weg macht jetzt einen Knick nach links, danach kurz nach rechts und dann wieder nach links. Der berühmter Niersteiner Wartturm zeigt sich schon aus der Ferne.
Der Wartturm (10 m hoch) ist das Niersteiner Wahrzeichen und ist der höchste Aussichtspunkt in den Niersteiner Weinbergen. Bei schönem Wetter kann man bis zum Donnersberg, zur Hessischen Bergstraße, zum Taunus bzw. zum Frankfurter Flughafen schauen. Er wurde liebevoll von den Niersteiner Wartturmfreunden renoviert und war im Mittelalter ein Signalturm. Später diente er als Beobachtungs- und Einsatzzentrale der alljährlichen Starenabwehr.
Der Wartturm ist die zweite Etappe der Drei-Türme-Wanderung und ist auch sonst ein beliebtes Ziel für Wanderer oder Radfreunde. Auch viele Geburtstage und sonstige Ereignisse werden gerne hier gefeiert.
Wir treten nun langsam den Rückmarsch an Richtung Nierstein. An dem Aussichtspunkt „Schöne Aussicht" genießen wir noch kurz die weltberühmte Aussicht auf Nierstein. Dieser Ausblick wurde mehrfach prämiert und ziert zahlreiche Broschüren.
Wir biegen jetzt nach links und wieder nach rechts und sind am Kranzberg angekommen. Die Weinlage „Am Kranzberg" wurde 1418 mit dem Namen "off dem Crausberge" urkundlich erwähnt. Es wird vermutet, dass sich die Bezeichnung der Einzellage auf einen Personennamen bezieht. (Quelle: Rheinhessen.de) Genießt den Blick auf die Katholische Kirche St.-Kilian. Sie wird von den Niersteinern auch liebevoll „Bergkirche" genannt.
Wir folgen dem Weg „An der Bergkirche" an der Mauer der Glöck, der ältesten Weinbergslage Deutschlands bis zur Karolinenstrasse. Am Marktplatz angekommen gönnen wir uns endlich eine ausgiebige Pause in einem der Gasthäuser, Café oder Straußwirtschaften. Das gelbe Haus rechts ist das frühere Niersteiner Rathaus und beherbergt heute das Niersteiner Museum für Paläontologie.
Gut gestärkt begeben wir uns jetzt auf dem Heimweg Richtung Niersteiner Bahnhof. Wir wählen nicht den kürzesten Weg, sondern werfen noch einen Blick in die Glockengasse. Um 12, 15, 17 und 19 Uhr spielen täglich die Glocken des Weingutes St.-Urbanshof Volks- und Weinlieder. Was für ein wunderschöner Abschluss unserer Wanderung.
Ich hoffe, sie hat Euch gefallen.
Die komplette Wegeführung könnt Ihr hier abrufen und auf Eure Mobilgeräte laden.
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