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Gewandhauschordirektor mit Ensemble 1684 bei KulturSINN: „Marienvesper“ von Monteverdi
Ein ganz besonderes Highlight der Veranstaltungsreihe KulturSINN Rhein-Selz erwartet am 7. Juli die Gäste: Monteverdis „Marienvesper" steht auf dem Programm in der Oppenheimer Katharinenkirche.
Venedig 1610
Mit dem Tod des Kapellmeisters an San Marco wird die wohl bedeutendste kirchenmusikalische Stelle Europas frei. Es spricht sich schnell herum. Unter den Bewerbern ein Komponist, der sich als Revolutionär der italienischen Oper bereits einen Namen gemacht hat und den unhaltbaren Arbeitsbedingungen am Hofe des Herzogs von Mantua entkommen möchte: Claudio Monteverdi.
Auf den frisch gedruckten Noten seiner Bewerbungsmappe findet sich außer dem Titel „…" noch seine persönliche Widmung an Papst Pius V.
Kurz zuvor hatte er sein Werk im Vatikan eingereicht. Dort lehnte man ab. Vielleicht war diese Musik doch zu kühn, zu gewaltig, zu revolutionär. Denn erschütterte schon Galileo Galilei, beinahe auf das Jahr genau ein Zeitgenosse Monteverdis, das wissenschaftliche Weltbild und geriet Gott durch die Entdeckung des modernen Individuums schon aus der Zentralperspektive, so wollte man in Rom vielleicht wenigstens im Bereich der Musik auf vertrautem Terrain bleiben.
Nun also Venedig. Und hier gelingt Monteverdi der Durchbruch. Die prachtvolle Architektur des Markusdoms mit seinen gegenüberliegenden Emporen und zwei Orgeln verstärkt die Wirkung der Musik, die Musik wiederum ist auf diese Architektur geradezu ausgerichtet. Nicht ein Chor, gleich mehrere Chöre und Instrumentalgruppen konzertieren, ja, in treffendem Wortsinn „wetteifern" miteinander. Die Stimmen kommen von rechts und links, oben und unten, vorne und hinten. Es ist ein Klangrausch, der die Hörer zum Zentrum der schwingenden Luft im Raum macht. Alles übersteigt bisher Gehörtes: Die obligatorischen Psalmvertonungen der Gattung Marienvesper komplexer und vielstimmiger, die Texte zur Verehrung Marias aus dem Hohelied und freier Dichtung atemberaubend innig vertont in nun intim besetzten Solokonzerten.
Einstimmig ernennt man Claudio Monteverdi zum Kapellmeister an San Marco. Die Republik Venedig drängt zur immer prächtigeren Zurschaustellung ihrer Macht und ihres Reichtums und „Il divino Claudio" ist ihr Komponist.
„Monteverdi stellte die Zukunft vor", so schrieb später der italienische Komponist Domenico Guaccero, „sein Werk ist sozusagen der Topf, in dem die ganze moderne Musik gekocht ward – mit ihrer Humanität und mit ihren Widersprüchen."
Oppenheim 2024
Claudio Monteverdis Marienvesper gehört in der Erzählung unserer modernen Musikgeschichte längst zur „Alten Musik", die als Epoche mit der Jahreszahl 1750 zu Ende geht. Doch sie stößt die Tür auf zu einer aufregenden, vitalen Welt. Führen die allerersten Takte des schlichten gregorianischen Introitus in den Klangraum mittelalterlicher klösterlicher Abgeschiedenheit, so öffnet Sekunden später eine Fanfare mit Vokal- und Instrumentalstimmen schlagartig einen Klangraum, der mit seinem Wechsel von festlicher Prachtentfaltung und meditativer Versenkung bis zum letzten Ton nach dem überwältigenden Magnificat noch heute die Menschen zu umfangen vermag.
Unter der Leitung des Leipziger GewandhausChordirektors Gregor Mayer und Propsteikantor Ralf Bibiella singen die Kantorei St. Katharinen und das Vokalensemble 1684 Leipzig.
Den anspruchsvollen Instrumentalpart musiziert das Ensemble 1684 aus Leipzig, geleitet von GewandhausChordirektor Gregor Mayer. Als regelmäßiger Gast bedeutender nationaler und internationaler Festivals widmen sich die Musiker schwerpunktmäßig der Alten Musik und lassen in ihrem Spiel auf historischen Instrumenten in berückender Weise die Klangwelt der Renaissance aufleben.
In Verbindung mit sommerlicher Kulinarik und regionalem Wein auf dem Oppenheimer Kirchplatz ein musikalischer Höhepunkt des Jahres von KulturSINN Rhein-Selz.
Informationen und Buchung
Sonntag, 7.7.2024, 19 Uhr
Marienvesper. Claudio Monteverdi
Ensemble 1684 aus Leipzig und die Kantorei St. Katharinen Oppenheim
Leitung: Gewandhauschordirektor Gregor Mayer und Propsteikantor Ralf Bibiella
Weitere Informationen und Tickets erhaltet Ihr über www.kultursinn-rhein-selz.de.
Mitmachen und Karten gewinnen
Für dieses ganz besondere Konzert hat mir der Veranstalter wieder fünf mal zwei Karten gegeben.
Wen möchtet Ihr mit einem Konzertbesuch überraschen? Schreibt mir eine Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! und schon landet Ihr im Lostopf. Die Karten werden am 1. Juli gezogen.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.